Ostara stand wohl Patin für das Osterfest. Zu Ehren der Fruchtbarkeitsgöttin feierten die Germanen einst heidnische Frühlingsfeste, das Erwachen der Natur, den Neubeginn. Mit dem Christentum wandelte sich der Brauch. Die Kreuzigung und Auferstehung Jesu stehen seither im Zentrum. Verspielte Osterbräuche kamen jedoch nie aus der Mode.
Eier schlagen – statt suchen
Eiersuche und Osterfeuer sind im katholischen Slowenien zwar kaum populär. Groß und Klein haben trotzdem ihren Spaß. Ein Beispiel ist das „Schlagen“ von Ostereiern. In den Regionen Dolenjska und Gorenjska gibt es gleich mehrere Varianten: Entweder die Teilnehmer zielen mit Münzen aus etwa anderthalb Meter Entfernung auf die Eier. Oder aus 6 Metern Entfernung wird mit krummen Stöcken nach ihnen geworfen. Eine Variante ist auch das Rollen der Eier mit Harken oder Waschbrettern.
Verzierung von Ostereiern
Im Verzieren von Ostereiern sind Slowenen echte Könner. Einzelne Regionen haben sich auf bestimmte Farben und Formen spezialisiert.
Verzierung in Bela Krajna
Bela Krajina ist bekannt für seine Ornamente. Eier erhalten zunächst eine Glasur aus geschmolzenem Bienenwachs. In das Wachs werden anschließend schwarze und rote Muster geritzt.
Verzierung in Idrija
In Idrija, der Hochburg des Klöppelhandwerks, erhalten Eier eine Ummantelung aus feiner Spitze.
Verzierung in Vrhnika
Eine Besonderheit sind Ostereier aus Vrhnika: Der Künstler Franc Grom entwickelte eine patentierte Technik, mit der er zwischen 3.000 bis 17.000 kleine Löcher in das zuvor ausgeblasene Ei bohrt. Das Ergebnis sind filigrane Meisterwerke, die mittlerweile auch das Weiße Haus oder den japanischen Kaiserpalast zieren.
Palmbuschen für das Osterfest
Nicht nur Eier bilden ein unverzichtbares Dekoelement im österlichen Slowenien. Auch Palmbuschen dürfen nicht fehlen. Doch damit sind keine Palmgewächse aus tropischen Gebieten gemeint. Vielmehr handelt es sich um Gebinde aus bunten Holzspänen und heimischen Pflanzen. Nach ihrer kirchlichen Segnung zieren sie Haus und Tisch.
Kulinarik: Süß bis deftig
Apropos Tisch: Besondere Leckereien dürfen zu Ostern natürlich nicht fehlen. Das Ende der Fastenzeit ist gleichzeitig Startschuss für Gaumenschmaus und Völlerei. Eine klassische Kombination zum österlichen Frühstück sind Potica, belegt mit Meerrettich, Ei und gekochtem Schinken.
Zu den traditionellen Gerichten zählt auch Fuline, eine Art Semmelknödel mit gekochtem Räucherschinken. Oder Kostelski želodec: Ein Schweinemagen, gefüllt mit Brot, Räucherspeck und Gewürzen. Die Masse wird im Ofen gebacken, aufgeschnitten und kalt serviert.